Analyse der Erzählweise von „Polarrot“
Wer erzählt?
Das literarische Werk „Polarrot“ von Patrick Tschan ist aus
der Sicht eines Erzählers geschrieben, welcher über dem Geschehen zu schweben
scheint.
Das Werk ist in einer personalen Struktur mit einem Hang zur
neutralen Erzählweise verfasst worden.
Die Tatsache, dass der Erzähler ab und an die Fähigkeit
besitzt, die Gedanken von Jakob Breiter, Protagonist des Werkes, zu lesen bzw.
zu sehen weist auf einen personalen Erzähler hin.
Meist jedoch erfährt der Leser nicht wirklich viel über die
Gedankengänge der Figuren, insbesondere von Breiter.
Dies lässt eher auf einen neutralen Erzähler schliessen,
welcher zwar über dem Geschehen schwebt jedoch nicht die Fähigkeit besitzt in
die Personen hineinzusehen.
Ist es wichtig, dass er (nicht) allwissend ist?
Ich denke schon, dass es von Bedeutung ist, dass der Leser
nicht besonders viel über die Gedanken von Jakob Breiter erfährt. Breiter
scheint eher als geschlossener Charakter konstruiert worden zu sein. Eine
seiner wichtigsten Eigenschaften ist, dass er nicht immer voraussehbar handelt.
Dieser Aspekt in Breiters Persönlichkeit ist eine der wenigen Strukturen im
Buch welche Spannung erzeugt. Wäre das Werk aus der auktorialen Perspektive
geschrieben, das heisst mit einem allwissenden Erzähler, wäre auch noch das
letzte Bisschen Spannung in der Geschichte zerstört bzw. unterbunden worden.
Der Autor (Patrick Tschan, 52) hat sehr geschickt gehandelt
indem er dem Leser nur sehr wenige Gedanken der Figuren mitteilt. Damit hat er
ein, meiner Meinung nach sonst mittelmässiges Buch, in ein brauchbares
literarisches Werk verwandelt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen