Montag, 24. August 2015

Romeo und Julia auf dem Dorfe II

Textinterpretation
Romero und Julia auf dem Dorfe – Gottfried Keller
Die Textstelle beschreibt das Aufeinandertreffen der Erzfeinde Manz und Marti, welche sich seit längerem nicht gesehen haben. Die Beiden treffen am Fluss aufeinander, wo beide, mit ihren Kindern Vrenchen und Sali im Schlepptau, angeln gehen.
Dadurch, dass das letzte Aufeinandertreffen der beiden schon länger zurückliegt, hat sich reichlich Wut in ihnen aufgestaut, welche nun ausbricht.
Die beiden Bauern beschimpfen sich erst ihrer Feindschaft und ihrem Stande gebührend um dann einen Weg über den Fluss zu finden und aufeinander los zu gehen.
Als schliesslich ein Holzsteg gefunden ist werden von beiden Parteien ein paar Schläge ausgeteilt. Die anfänglich wilde Prügelei wird zu einem lautlosen Ringen. Sali und Vrenchen springen hinzu um ihren Vätern zu Hilfe zu kommen. Vrenchen versucht ihren Vater zu beschützen, während Sali auf seinem Vater beistehen will, in dem er dem Erzfeind der Familie endgültig den Rest gibt.
Vrenchen, welches stark weint kann Sali schliesslich wortlos dazu bewegen den eigenen Vater vom Kampfe wegzubewegen. Vrenchen lächelt Sali kurz an und die beiden Konfliktparteien gehen schimpfend ihrer Wege.
Sali indessen ist wie betäubt und kann an nichts anderes mehr denken als an Vrenchen, dessen Schönheit er festgestellt hat. Den ganzen Weg nach Hause sieht er ihr Gesicht vor sich und lächelt es an.
Bei dem Werk von Gottfried Keller handelt es sich um eine Novelle. Der Text ist aus einer auktorialen Perspektive verfasst.
Das ganze Werk basiert auf sehr ausführlichen Beschreibungen der Landschaft und der Personen. Ab und zu scheint die tatsächliche Handlung zugunsten jener Beschriebe sogar in den Hintergrund zu treten.
Die Stelle basiert vor allem auf dem Hass der beiden Bauern Marti und Manz, welche sich vor Jahren wegen eines Ackers verstritten haben.
Für die gesamte Handlung des Werkes ist allerdings die Liebe zwischen Vrenchen, der Tochter von Marti, und Sali, dem Sohn von Manz wichtiger. Eine lange Zeit ist vergangen seit sich die beiden das letzte Mal getroffen haben. Die beiden sind von ihren jeweiligen Familien in den Streit der Väter hineingezogen worden und haben gedacht, der jeweils andere würde sie hassen. Nun entdecken sie die Schönheit ihres Gegenübers und ihre Liebe zueinander.
Die Textstelle spielt sich an einem Fluss nahe der fiktiven Stadt Seldwyl ab, wo Manz und Marti angeln. Durch ihren Streit haben sie beinahe ihr ganzes Hab und Gut verloren und das Angeln ist alles was ihnen noch bleibt.
Das ganze Werk ist in einer normalen Umgangssprache verfasst, wobei der Fokus klar auf der Beschreibung der Natur liegt. Diese langen Abschnitte geben dem Ganzen den Hauch einer gehobenen Sprache.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Wortwahl einem normalen Bürger entspräche. Allerdings liegt der Fokus auf einem Aspekt der Handlung für welchen nicht jeder einfache Mann ein Auge hat. Deswegen entsteht der Eindruck, dass ein etwas besser gebildeter Mann die Geschichte erzählt.
Im gesamten Werk setzt der Erzähler auf lange Sätze und somit auf Hypotaxe. Dies dient, so denke ich, hauptsächlich den oft verwendeten Beschrieben der Landschaft und der Personen.

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