Erörterung – 100 Tage
These 1:
„Agathe ist absolut kühl und berechnend.“
Im folgenden Text wird untersucht ob Agathe, aus „Hundert Tage“ von Lukas Bärfuss, eine
vorwiegend kühle und berechnende Person ist.
Ich werde versuchen, alle Argumente mit Textstellen zu bekräftigen und
zu unterstreichen.
Auf den ersten Blick mag es scheinen, dass Agathe nur auf
Ihre eigenen Vorteile bedacht ist. Diese Ansicht wird vor allem am Anfang des
Buches auf dem Flughafen in Brüssel (S. 15) bestärkt. So mag es sein, dass der
Leser zu Beginn diese These vorbehaltlos unterstützt.
Allerdings wirft die Szene im Krankenhaus, wo Agathe nach
dem Papstbesuch David pflegt (S.66,67), ein vollkommen anderes Licht auf die zu
untersuchende Person. Agathe ist dort eine liebevolle Dame, welche sich sehr um
das Wohl der Patienten sorgt.
Später im Buch, als Agathe dann die Aussage macht, ihr Land
(Uganda) wäre ihr egal und sie möchte so schnell wie möglich zurück nach
Brüssel um ihres eigenen Wohls willen, denkt man wieder, sie wäre total
berechnend und etwas „solipsistisch“.
Als ich das Buch las, hatte ich jedoch ab und an den
Eindruck, Agathes Handeln werde doch sehr durch Ihre Gefühle bestimmt. Meiner
Meinung nach ist das eher ein Anzeichen auf eine „warme“ Persönlichkeit, die
nicht nur auf Vorteile bedacht ist.
Schlussendlich ist zu sagen, dass Agathe zeitweise durchaus
kühl und berechnend sein kann. Jedoch scheint das nur eine Hülle zu sein,
welche ab und zu bricht. Dann ist sie durchaus eine gefühlvolle Person.